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Sonntag, 6. Dezember 2015, 17 Uhr,  Heiligkreuzkirche
 

Podium Junger Künstler - Adventskonzert

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Coburg

 

Ensemble Nobiles

Paul Heller, Tenor

Christian Pohlers, Tenor

Felix Hübner, Bariton

Lukas Lomtscher, Bass

Lucas Heller, Bass

 

Das 2006 gegründete Ensemble Nobiles besteht aus fünf ehemaligen Mitgliedern des Thomanerchores Leipzig. Das Repertoire reicht von der spätmittelalterlichen Messe bis zur Moderne und dies im profanen wie auch sakralen Bereich. Das Ensemble arbeitet mit zeitgenössischen Komponisten zusammen, bearbeitet aber auch – wie bei unserem Konzert zu hören – alte Vorlagen selbst. 2014 erhielt das Ensemble Stipendien des Deutschen Musikrates, der Deutschen Stiftung Musikleben und der Marie-Luise Imbusch-Stiftung. Beim 9. Deutschen Chorwettbewerb 2014 in Weimar wurden die Künstler mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Natürlich produzierte das Ensemble Nobiles bereits mehrere CDs und konzertiert bei Festivals in ganz Europa.

 

www.ensemblenobiles.de

 

Hymnen, Motetten und Lieder zur Advents-und Weihnachtszeit aus 7 Jahrhunderten
Podium Junger Künstler

Eintritt 15 €

Eintritt frei für Mitglieder, Schüler und Studenten

Neue Presse vom 8. Dezember 2015

 

Thomaner Klangkunst

 
Das "Ensemble Nobiles" erfreut in Coburg mit stillen Liedern zur Adventszeit und zu Weihnachten.
 

Von Von Dr. Peter Müller

 

Eine ganz stille Adventsmusik haben die Musikfreunde Coburg in diesem Jahr in der großen Akustik der Heiligkreuzkirche von Coburg präsentiert. Im Spannungsfeld zwischen Fasten und Jubel sangen die fünf ehemaligen Sänger des Thomanerchors aus Leipzig, die seit zehn Jahren das "Ensemble Nobiles" bilden, Lieder vom ältesten adventlichen Hymnus "Conditor alme siderum" - in der Fassung von Michael Praetorius - bis zur "Stillen Nacht", in einem Chorsatz ihres Tenors Paul Heller. Christian Pohlers, Tenor und Altus, Felix Hübner, Bariton, und die beiden Bassisten Lukas Lomtscher und Lucas Heller vervollständigen das Quintett.

 

Die jungen Männer erfüllten alles, was man sich von Thomanern erwartet. Dank ihrer lebenslangen gesanglichen Ausbildung harmonieren die Stimmen in jeder chromatischen Spannung und in allen Schattierungen mehrstimmigen A-cappella-Wohlklangs.

 

Der erste Teil des Konzerts bestand aus spätmittelalterlichen Liedern zur Einkehr - unter anderem Stücke von Guillaume Dufay (In adventu Domini), Costanzo Festa (Qui condolens interitu), Benedikt Ducis (Nun freut euch liebe Christen g'mein) und Tomas Luis de Victoria (Conditor alme siderum). Besonders hervorzuheben sind auch die Chorsätze der Sänger Peter Karl Wolfgang Berg und Christian Pohlers mit den Chorälen "Es kommt ein Schiff geladen", "Macht hoch die Tür" und "Ave Maria".

 

Sehr empfindsam intonierten die fünf Sänger den dynamischen Choral "O Heiland reiß die Himmel auf" von Hugo Distler (1908 - 1942). Dem englischen Song "Creator of the Stars of Night" von Charles Griffen kam zwischen den Chorälen eine fokusierende Rolle zu, da der Komponist auf sehr lockere englische Weise Renaissance und Gegenwart musikalisch versöhnte. Mit "Laus, honor, virtus, gloria" von Michael Praetorius ging es in den zweiten Teil des Konzerts, welcher der weihnachtlichen Freude gewidmet war.

 

Auch hier wechselten sich Komponisten der Alten Musik - wie Johannes Stomius (Puer natus in Bethlehem) oder Hans Leo Hassler (Gratias agimus tibi) - mit zeitgenössischen Komponisten in stimmiger Zusammenkunft ab. Eindrücklich eröffnete ein Chorsatz von Günter Raphael (1903 - 1960) mit dem ältesten Weihnachtslied "Bis willekommen, Herre Christ" den Reigen mehrstimmiger Melodien.

 

Die Stücke "Maria durch ein Dornwald ging" und "Stille Nacht" vollendeten die präzise und harmonische Darbietung der Chorknaben mit emotionaler Dynamik und klangschönem Nachhall.

 

Der zeitgenössische englische Song von Jeremy Rawson zu einer Ballade von Edgar Allen Poe, "A Dream within a Dream", führte als Zugabe auf eine andere spannende Ebene der fünf Sänger, die nach der großen mittelalterlichen Stille sehr verlockend klang.
 

 

Coburger Tageblatt vom 8. Dezember 2015

 

Ehemalige Thomaner verzaubern das Coburger Publikum

 
In Deutschland gibt es viele gute A-cappella-Formationen. Warum das Vokal-Quintett "Ensemble Nobiles" dennoch besondere Aufmerksamkeit verdient, erlebte das faszinierte Coburger Publikum bei einem Advents- und Weihnachtskonzert.
 

von Gerhard Deutschmann

 

Zu ungewohnter Zeit an ungewohnten Ort lud die "Gesellschaft der Musikfreunde" ihre Mitglieder und Gäste am Samstagnachmittag in die Heiligkreuzkirche ein.

Hier erwartete sie aber etwas ungewöhnlich Gutes in Gestalt des Ensemble Nobiles, einer fünfköpfigen Gesangsgruppe, die ihre musikalische Prägung im Leipziger Thomanerchor erhalten hat. In Kürze werden es zehn Jahre, dass sie als festes Ensemble existiert.

Stipendien und Auszeichnungen

Wichtige Stipendien und Auszeichnungen, CD-Veröffentlichungen sowie Auftritte bei Festivals im In- und Ausland sind inzwischen dazu gekommen. Dieses eindrucksvolle Adventskonzert in der Reihe "Podium junger Künstler" kam mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Coburg zustande.

Unter dem Motto "Bis willekommen" - dem Titel des ältesten deutschen Weihnachtsliedes - erlebten die zahlreichen Zuhörer eine hymnische Einkehr zu Advent und Weihnachten in Form von Motetten und Liedern von der Gregorianik bis zur Gegenwart.

Feierliche Stimmung


Dabei hörte man exquisiten A-cappella-Gesang in Reinkultur von den homogenen, kultivierten Stimmen der fünf Sänger Paul Heller (Tenor), Christian Pohlers (Tenor), Felix Hübner (Bariton), Lukas Lomtscher (Bass) und Lucas Heller (Bass), die mit lupenreiner Intonation, eindringlicher dynamischer Gestaltung, deutlicher Aussprache und stilistischer Einfühlung aufwarteten. Vom zarten Pianissimo bis zum kräftigen Forte reichte die organisch angewandte Lautstärkenskala.

Die Vortragsfolge war in einen Advents- und einen Weihnachtsteil gegliedert. Feierliche Stimmung erzeugten die Sänger gleich zu Beginn, als sie mit einer gregorianischen Melodie zum Altarraum zogen, die dem folgenden "Conditor alme siderum" von Michael Praetorius zugrunde lag.

In die herbe frühe Mehrstimmigkeit führte die Motette "In adventu Domini" von Guillaume Dufay. Immer wieder wurden auch zeitgenössische Liedbearbeitungen und Vertonungen gegenüber gestellt. So beeindruckten die fantasievollen Choralvariationen mit wechselndem Cantus firmus über "Es kommt ein Schiff" des ehemaligen Thomaners Peter Karl W. Berg und das polyphone "Ave Maria" des Ensemblemitglieds Christian Pohlers.

"Macht hoch die Tür"


Neben den Renaissancemeistern Costanzo Festa, Luis de Vittoria und Benedikt Ducis standen wiederum neuere Tonschöpfer wie Hugo Distler und Johannes Petzold sowie abermals Karl W. Berg mit überraschenden harmonischen Wendungen in "Macht hoch die Tür".

Der Weihnachtsteil begann nach kurzer Pause mit dem schlichten homophonen Satz von Günther Raphael über das erwähnte "Bis willekommen, Herre Christ" und brachte nach klangvollen Motetten von Johannes Stomius, Hans Leo Hassler und Luis de Vittoria auch stimmungsvolle Neuschöpfungen von Paul Heller und Fredo Jung.
Am Ende der reichhaltigen Vortragsfolge in der Heilig-Kreuz-Kirche gab es ebensolchen Beifall für das "noble" Ensemble und noch eine Zugabe von Jeremy Rawson mit seinem interessant vertonten Gedicht "A dream within a dream" von Edgar Allan Poe.

 

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