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Montag, 7. März 2016, 20 Uhr, Kongresshaus Rosengarten

 

Podium Junger Künstler International

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Coburg

Rising Stars: Mozart plus…Debussy

 

Quatuor van Kuijk

Nicolas van Kuijk, Violine

Sylvain Favre-Bulle

Grégoire Vecchioni, Viola

Francois Robin, Violoncello

 

Wie in der vergangenen Saison (Novus String Quartet, Südkorea) kommt unser Publikum auch in diesem Jahr wieder in den Genuss, die Gewinner eines internationalen Streichquartettwettbewerbes zu erleben. Diesmal handelte es sich um „2015 Wigmore Hall International String Quartet Competition“, einen hochkarätig inszenierten Wettbewerb in London. Das junge Streichquartett – es ist in Paris beheimatet – hat sich erst 2012 gegründet, konnte sich aber durch Fleiß und intensive Studien bei Mitgliedern des Alban Berg Quartetts, des Hagen Quartetts, des Artemis Quartetts und des Quatuor Ysaye in der ersten Reihe der aufstrebenden Streichquartette positionieren. Bereits 2014 waren sie Preisträger der Aix-en –Provence Festival Academy und 1. Preisträger und Sieger des Publikumspreises von Trondheim International Chamber Music Competition.

Unser Projekt Mozart plus… wird durch die neuerliche Begegnung mit dem Es-Dur Quartett KV 428 abgerundet – diesmal nicht im Kontext mit Mozart und Weinberg, sondern mit Schumann und Debussy.

 

www.quatuorvankuijk.com

Wolfgang Amadeus Mozart

Quartett Es-Dur KV 428

 

Robert Schumann

Quartett a-Moll op.41,1

 

Claude Debussy

Quartett g- Moll op.10

Podium Junger Künstler

Eintritt 15 €

Eintritt frei für Mitglieder, Schüler und Studenten

Anker 1

Neue Presse vom 9. März 2016

 

Feinsinnig zarte Impressionen

 
Auf dem Weg nach ganz oben macht Quatuor van Kuijk Station bei den Coburger Musikfreunden. Das junge Streichquartett aus Paris begeistert beim Podium junger Künstler.
 

Von Dr. Peter Müller

 

Mit vielen bedeutenden internationalen Preisen gekrönt, sind die jungen Musiker um Primgeiger Nicolas van Kuijk auf bestem Weg an die Spitze jugendlich frischer Ensembles in der Kammermusik. Auf dem "Podium junger Künstler international" der Gesellschaft der Musikfreunde Coburg demonstrierten die Musiker von Quatuor van Kuijk am Montagabend im Kongresshaus Rosengarten ein technisch brillantes, dynamisch nuancenreiches und ausdrucksstarkes Spiel.

Das Streichquartett Nr. 16 Es-Dur KV 428 von Wolfgang Amadeus Mozart flog voller Überraschungen in seiner Ideenvielfalt mit butterweichem Bogenstrich und sanftestem Pianissimo in den schnellen Sätzen dahin. Still und mit kompakter Intensität erklangen glasklar intonierte Melodien, die sich im Andante con moto zu lieblichem Gesang verdichteten, dem die Primgeige im Kadenzstil ihre obligate Oberstimme verlieh. Still und flüchtig bis spitzfindig-energisch endete das Quartett mit einem Allegro vivace, bei dem alle zu Höchstleistungen angespornt werden, sodass auch bei Sylvain Favre-Bulle an der zweiten Violine, Grégoire Vecchioni an der Bratsche und bei dem wunderbar aufblühenden Cellisten François Robin die Finger flogen.

Nach der klanglichen Leichtigkeit Mozarts entführte das Quartett im Streichquartett Nr. 1 op. 41,1 von Robert Schumann ruhig und verträumt in einer poetischen Welt voller tiefer Gefühle. Zu duftigem Aufblühen romantischer Gedanken, heftigen Ansätzen zu frischen Taten, inneren Kämpfen und letztlich im Presto neuer Lebensfreude, spielten die vier zusammengewachsenen Solisten unglaublich feinsinnig und intensiv auf.

Dieses feinsinnige Spiel brachte die zarten Impressionen, die das Streichquartett g-Moll op. 10 von Claude Debussy so faszinierend machen, zur vollen Entfaltung. Helle farbige Blütenschwärme, die verspielt im Lufthauch schwebten, wurden im Animé et trés décidée des ersten Satzes vor Augen gezaubert. Die luftigen Höhenflüge kontrastierten mit tiefen Emotionen, die in Figuren und Harmonien aus Anton Dvoráks Amerikanischem Quartett zitiert werden, und dieselbe energische Intensität zeigen.

In harmonischem Gleichklang folgen alle Musiker im zweiten Satz, Assez vif et bien rhythmé, dem flirrenden Gesang der Solovioline, dem sich im Andantino, soucement expressif eine durch alle Instrumente gehende sanfte, gedämpfte Melodie anschließt, die voller Gefühl unisono aufblüht und heimlich in traumhaft ätherischer Stille vergeht.

Solistische Virtuosität

Auf der Suche nach harmonischer Gemeinschaft zeigte das Ensemble im letzten Satz, Trés moderé - Trés mouvementé et avec passion, einen erregenden Hummelflug voll höchster Konzentration und solistischer Virtuosität, die mit einem bravourösen gemeinsamen Höhenflug voller lebendiger Freude endet.

Mit diesem Höhepunkt endete ein berauschendes, faszinierendes Erlebnis individuell engagierter Vollblutmusiker, die mit ihrem frischen, lupenreinen Zusammenspiel ihr Publikum hellauf begeistern. Zugabe inbegriffen.

 

Coburger Tageblatt vom 9. März 2016

 

Junges Quartett aus Paris beeindruckt bei Coburg-Debüt

 
Das Quatuor van Kuijk begeistert In der Reihe "Podium junger Künstler international" im Coburger Kongresshaus.
 

Von Gerhard Deutschmann
 

Namen, die man sich merken sollte: Primarius Nicolas van Kuijk, der Namensgeber des Quartetts, Sylvain Favre-Bulle (Violine), Grégoire Vecchioni (Viola) und Francois Robin (Violoncello). Als Quatuor van Kuijk beeindruckten die vier jungen Künstler bei ihrem Coburg-Debüt im gut besuchten Kongresshaus.

Stilsicher und homogen, sozusagen auf gleicher Wellenlänge musizierten sie Werke aus Klassik, Romantik und Impressionismus, stets geschmeidig im Ton und dynamisch bis aufs Feinste ausgeformt. Der Beginn mit Mozart setzte die Reihe "Mozart plus..." der "Gesellschaft der Musikfreunde" fort. Es erklang das Streichquartett Es-Dur KV 428, das dritte der sechs Joseph Haydn gewidmeten Werke. Eindrucksvoll abgerundet geriet der Kopfsatz mit seiner dramatischen Durchführung, andächtig die beseelte Melodieführung und feierliche Akkordik im Andante, musikantisch das Menuett mit dem keck abgesetzten Auftakt und heiter gelöst das frische Rondo-Finale.

Tiefsinniges Adagio


Weiter ging es mit dem Streichquartett a-Moll op.41,1 von Robert Schumann, einem typisch romantischem, schwärmerischem Werk, das zart, beinahe improvisatorisch beginnt und sich im Hauptsatz dann vielgestaltig entfaltet. Das Quatuor van Kuijk gestaltete diesen Kopfsatz höchst einfühlsam mit feinem Gespür für präzise dynamisch-agogische Wiedergabe. Geheimnisvoll dahin huschend, temperamentvoll und mitreißend erklang das Scherzo mit seinem lyrischen Trio, tiefsinnig das melodisch weit ausgreifende Adagio. Im turbulenten, in Dur endenden Presto-Finale war die virtuose Bewältigung der technischen Schwierigkeiten zu bewundern.

Nach der Pause hatte man sich einen besonderen Leckerbissen der Quartettliteratur vorgenommen, das Streichquartett g-Moll von Claude Debussy. Der französische Klangzauberer setzt hier ganz neue Maßstäbe und klangliche Anforderungen. Die jungen Künstler waren jetzt quasi "ganz zu Hause" und glänzten mit einer überlegenen, tiefgründigen Wiedergabe des anspruchsvollen Werks.

Man weiß nicht was man mehr bewundern soll: die feinen Nuancen vom zartesten Pianissimo bis zu orchestraler Klangfülle, die duftigen Pizzicati und Ostinati im zweiten Satz, der verhaltene Sordino-Klang im dritten oder die leidenschaftliche Diktion im Finale.

Mit Recht erhielten die jungen Künstler für diese brillante Wiedergabe begeisterten Beifall. Als Zugabe hatten sie einen flotten Mozart-Finalsatz gewählt, für den die beiden Geiger offenbar die Noten vergessen hatten und somit auswendig musizieren mussten, was bis auf eine kleine Gedächtnislücke des 2. Geigers ganz gut gelang. Musik muss nicht immer tierisch ernst genommen werden!

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